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Lena Schätte - Das Schwarz an den Händen meines Vaters
Eine Wucht von Roman
Lektüretipp von Franziska Tschumi, 28. April 2025
Er ist grossartig geschrieben, der neue Roman der deutschen Autorin Lena Schätte, geboren 1993. Diese schnörkellose, direkte Sprache! Die Sätze sind kurz, pointiert, die Worte treffen das Herz. Eine eindringliche Geschichte über den Alkoholkonsum des Vaters und des Grossvaters von Motte, der jungen Ich-Erzählerin.
Motte erzählt, wie Geist und Wesen ihres Vaters zunehmend verschwinden. Und sie erzählt von den Angehörigen, die unter der Sucht leiden, diese über Generationen weitergeben. Ein ganz tiefer Blick in eine Familie und in die Welt der Alkoholsucht – eine Krankheit, kein Vergehen, kein Verbrechen.
Ein Zitat von Mottes Mutter: «Es ist schwierig, Kind», sagt sie einmal zu mir, als ich an ihrem Bett heule. «Wenn er betrunken ist, packst du deine Koffer. Und wenn er nüchtern ist, packst du sie wieder aus. Und so läufst du dein ganzes Leben lang in knubbeligen Blusen herum und siehst beschissen aus.»
Lena Schätte: Das Schwarz an den Händen meines Vaters. Roman, 192 Seiten. S. Fischer 2025
Dieser Literaturtipp wurde erfasst am 28.04.2025 um 16:15 Uhr.
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